Voergård Slot

Liebesnest des Bischofs

Um das Jahr 1520 hat der einflussreiche Bischof von Børglum, Stygge Krumpen, den Herrensitz Voergård gegründet und ein Backsteinhaus erbaut, von Ringmauer und Wallgraben umgeben. Das Haus ist heute der nördliche Flügel des Schlosses. Von der Zeit des Bischofs hat man u. a. den Tonnengewölben im Keller und dem Verlies "Rosodonten" bewahrt.

Liebesnest des Bischofs

Stygge Krumpen lebte mit Elsebeth Gyldenstjerne, seiner Geliebten und Ehefrau von Ritter Bonde Due, auf dem Hof. Diesen wollte er zum Hauptsitz seines Bistums – damals bereits die gesamte Region Vendsyssel – machen, Voergaard wird allerdings 1534 von Skipper Clemt erobert und abgebrannt. Der Sage nach haben der Bischof und seine Geliebte sich dabei in einem großen Ofen in der Küche versteckt und konnten dadurch entkommen.

Nach der Reformation 1536 hat die dänische Krone das Gut der katholischen Kirche übernommen, und 1578 hat man Voergaard mit dem Herrensitz Nygaard bei Kolding ersetzt. Die neue Besitzerin, Karen Krabbe, hat ihrer Tochter, der jungen Witwe Ingeborg Skeel, den Hof geschenkt. Nach vielen weiteren Besitzern, die Schloss Voergaard über die Jahre weitergegeben hatten, übernahm im Jahre 1872 schließlich Peter Brønnum-Scavenius das Schloss und renovierte es umfassende.

Kunstsammlung französischer Herkunft

Der dänisch-französische Graf Oberbech-Clausen kaufte Voergaard im Jahr 1955 und gab eine Restaurierung von Grund auf in Auftrag. Der Familie seiner Frau – sie war eine Tochter des französischen Chirurgen Péan – sowie der Familie ihres verstorbenen Mannes – des Grafen Chenu-Lafitte – hat Schloss Voergaard einen Großteil seines Kunstschatzes zu verdanken. Nach dem Tod des Grafen wird das Schloss in einen Familienfond übertragen, der genau diesen Schatz für jedermann zugänglich machen soll.

Das berühmteste Gespenst Dänemarks

Neben bewundernswerten Möbeln, Antiquitäten, Malereien, Porzellan und Silbergeschirr soll Schloss Voergaard auch einen eher ungewöhnlichen Gast beherbergen: Die ehemalige Schlossherrin Ingeborg Skeel soll noch heute ihr Unwesen treiben. Zahlreichen Berichten zufolge soll eine weiße Dame nachts in den Gängen und Treppenhäusern des Schlosses umherspuken. Die gefürchtete Schlossherrin soll ihren Baumeister durch den Stoß in den Schlossgraben getötet und ihren Architekten im Wallgraben ertränkt haben. Für diese fürchterlichen Taten wird Ingeborg Skeel nun bestraft und findet keine Ruhe im Grab.

Nichtsdestotrotz ist das Schloss Voergaar in jedem Fall einen Besuch wert – ob man nun nach den Spuren von Ingeborg Skeel sucht, die Kunstausstellung bestaunen will oder dem traditionellen Mittelalterfest, das jährlich Ende Juli stattfindet, beiwohnen will: das schönste Renaissanceschloss Dänemarks bietet Unterhaltung für die ganze Familie!

Öffnungszeiten & Preise: https://www.voergaardslot.dk/deutsch/aabningstider.php